Pressemitteilung

Neuer Vorstand des Drogenhilfevereins freiraum Hamburg e.V. bringt praktische Erfahrung und wissenschaftliche Expertise zusammen.

Hamburg, den 03.04.2023

Der Drogenhilfeverein freiraum Hamburg e.V. hat am 29. März 2023 einen neuen Vorstand gewählt. Die Mitgliederversammlung traf sich in der Einrichtung Abrigado und wählte Prof. emr. Dr. Hans-Joachim Jungblut zum 1. Vorsitzenden. Dipl. Päd. Daniela Alex wurde als 2. Vorsitzende bestätigt, Dr. Hubertus Stahlberg als Beisitzer sowie Prof. Dr. Elisabeth Richter als zweite Beisitzerin. Die Wahl erfolgte einstimmig.

Die amtierende Geschäftsführung freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neugewählten Vorstand. Christina Schulte Scherlebeck und Lea Engel betonen: „Wir haben einen Vorstand bekommen, der in beeindruckender Weise praktische Drogenhilfearbeit und wissenschaftliche Expertise zur Drogenhilfe auf sich vereint. Damit sind wir für die anstehenden Aufgaben sehr gut aufgestellt.“

In den kommenden Monaten wird sich der neugewählte Vorstand intensiv mit der Anpassung der Drogenhilfepraxis im Abrigado an das veränderte Konsumverhalten der Besucher:innen befassen. Da mehr als zwei Drittel der Gäste Crack bzw. Crystal Meth konsumieren, sind dort neue Ansätze in der Suchthilfe gefragt.

Erweiterte Substitutionspraxis und engere Zusammenarbeit mit angrenzenden Institutionen.

Der neue Vorsitzende Hans-Joachim Jungblut sieht eine zentrale Aufgabe des Vorstands im Dialog mit den angrenzenden sozialen Institutionen, Schulen und der Nachbarschaft: „Wir wollen viel häufiger das Gespräch suchen und eine bessere Vernetzung erreichen. Ziel muss es sein, Hilfsangebote effektiver zu gestaltet und eine nachhaltige Unterstützung im Gemeinwesen für die betroffenen Personen zu gewährleisten. Wir werden deshalb um Vertrauen werben und auch Bedenken berücksichtigen.“

Dr. Stahlberg, Beisitzer im Vorstand, möchte zudem gemeinsam mit der Senatsbehörde über eine erweiterte Substitutionspraxis vor Ort nachdenken. Dabei sollen Möglichkeiten zur Verbesserung der medizinischen Versorgung und Betreuung von Menschen mit Suchtproblemen in Hamburg erörtert werden. Eine erweiterte Substitutionspraxis könnte dazu beitragen, die Lebensqualität von Betroffenen zu erhöhen und Rückfällen vorzubeugen.

Alle Vorstandsmitglieder verfügen über langjährige praktische Erfahrungen und theoretische Kenntnisse in der niedrigschwelligen Suchthilfe:

  • Prof. emr. Dr. Hans-Joachim Jungblut leitete 25 Jahre lang das Drogenhilfezentrum Hamm (Arbeitskreis für Jugendhilfe e.V.) und gründete die erste stationäre Heroinsubstitutionseinrichtung „Release“ in Ascheberg/Herbern. Er lehrte von 1982 bis 2015 an der FH Münster, der Uni Dortmund, der Uni Mainz und der Universidad Catolica Montevideo u.a. Drogenpolitik und Drogenhilfe.
  • Dipl. Päd. Daniela Alex ist Suchttherapeutin und leitet seit der Eröffnung im November 2020 den ersten Drogenkonsumraum in Bremen. Sie bringt umfassende Erfahrungen in der praktischen Suchthilfe mit.
  • Prof. Dr. Elisabeth Richter ist Professorin für interkulturelle Soziale Arbeit an einer privaten Fachhochschule in Hamburg .Sie verbindet wissenschaftliche Expertise mit praktischen Kenntnissen  im Feld der akzeptierenden Drogenarbeit.
  • Dr. Hubertus Stahlberg ist Arzt für Suchtmedizin und Substitutionsarzt. Er begleitet seit Jahren im Auftrag des von ihm mitbegründeten „Arztmobil Hamburg“ eine mobile Arztpraxis in Hamburg, die sich auf die medizinische Versorgung von Obdachlosen und Drogenabhängigen spezialisiert hat.

Der neugewählte Vorstand ist entschlossen, neue und erfolgreiche Ansätze in der Suchthilfe zu verfolgen und die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen zu stärken. Mit diesen Maßnahmen soll eine nachhaltige Verbesserung der Situation für Menschen mit Suchtproblemen in Hamburg erreicht werden.

Über freiraum Hamburg e. V.

Der gemeinnützige Verein freiraum Hamburg e.V. engagiert sich für die Unterstützung von Menschen mit Drogenproblemen. Seit seiner Gründung hat sich freiraum e.V Hamburg der Förderung von niedrigschwelligen Suchthilfeangeboten und der Verbesserung der Lebenssituation von Drogenkonsument:innen verschrieben. Der Verein betreibt die Einrichtung Abrigado, welche ein sicherer Ort für Drogenkonsumen:tinnen ist und ihnen den Zugang zu medizinischer Versorgung, Beratung und Betreuung ermöglicht. Durch die Kombination von praktischer Hilfe und wissenschaftlicher Expertise leistet freiraum e.V.Hamburg einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Drogenproblemen und zur Prävention von Drogenmissbrauch in der Gesellschaft.

Pressekontakt:

Prof.Dr.H.J.Jungblut  0049 170 7318356

freiraum hamburg e.V.
Schwarzenbergstr. 74
21073 Hamburg

http://www.freiraum-hamburgev.de/

Tel. Verwaltung 040 / 24 07 28
Tel. Abrigado 040 / 76 76 412
Fax 040 / 76 75 78 48