spritze lizenzfreiAm 21.7 finden in über 60 Städten in Deutschland und mittlerweile auch in einigen Städten im Ausland Mahnwachen, Gottesdienste, Infostände und andere Aktionen statt, um gemeinsam mit DrogengebraucherInnen, Angehörigen, PartnerInnen, FreundInnen, engagierten MitbürgerInnen und MitarbeiterInnen der Drogenhilfe an die Drogentoten zu gedenken und für bessere Rahmenbedingungen zu kämpfen.

Es soll an Menschen erinnert werden, die sonst nur in Statistiken oder Schreckensmeldungen der Presse auftauchen; es geht aber nicht um Zahlen oder Abschreckung. Es geht um konkrete Menschen mit Namen und Gesicht, mit einer Stimme, die sie hatten, mit einer ganz eigenen Geschichte – es geht um konkrete Menschen mit FreundInnen, PartnerInnen, Angehörigen.

Es soll ein Gedenktag sein, um an die Menschenwürde für DrogengebraucherInnen und die Integration abhängiger Personen zu erinnern.

Neben den Forderungen zur Verbesserung der Lebenssituation Abhängiger stehen der Respekt und die Integration an diesem Tag im Mittelpunkt. Es geht darum, den Drogentoten in den Statistiken wieder Namen und Gesicht zu geben, ihre Geschichten zu würdigen und für mehr Menschenwürde und ein gesundheitspolitisches Primat in der Drogenpolitik zu protestieren.

Zum vierten Mal in Folge stieg im Jahr 2015 die Zahl der Drogentoten an. Insgesamt starben im vergangenen Jahr 1.226 Menschen an den Folgen des Drogenkonsums. Das war rund ein Fünftel mehr als noch im Jahr zuvor. Im Jahr 2015 gab es in Hamburg 59 Menschen, die offiziell als Drogentote gezählt werden, das sind 15,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Auch in Hamburg findet dieses Jahr eine Mahnwache und Protestveranstaltung zum Gedenken an verstorbene DrogengebraucherInnen statt, zu der wir alle Hamburger Bürgerinnen und Bürger herzlich einladen. Organisiert von ragazza e.V. und freiraum hamburg e.V. nehmen weitere Mitglieder des Fachausschusses Drogen der Hamburger Landesstelle für Suchtfragen mit ihren KlientInnen an der Veranstaltung teil.

Wann: 21.7. von 10:00 -16:00 Uhr

Wo: Auf dem Vorplatz des Museums für Kunst und Gewerbe (Brockesstr.) beim HBF.

Was: Infotisch mit verschiedenen Materialien über die Arbeit der Drogenhilfe, zum Gedenktag und Scheitern der prohibitiven Drogenpolitik. Weiße Rosen und Gedenkkarten für die Verstorbenen, musikalische Begleitung… Gegen 12:00 und 13:00 Uhr zwei kurze Ansprachen zum Geleit, von Gudrun Greb (ragazza e.V.) und Urs Köthner (freiraum hamburg e.V.)