Eine ganze Reihe von Studien und Untersuchungen, die sich mit Substanzkonsum oder Suchtverhalten auseinandersetzen, wurden in den letzten Wochen veröffentlicht und die darin erhobenen Daten analysiert.
Wir möchten einige davon mit ihren wesentlichsten Ergebnissen hier vorstellen:
Der europäische Drogenbericht 2018
Anfang Juni stellte die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht ihren jährlichen Bericht vor, der in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf das Thema Herstellung und Handel mit illegalen Rauschmitteln legt. Der Bericht 2018 hebt insbesondere eine erhöhte Verfügbarkeit von Kokain in Europa hervor, da im letzten Jahr rund 2,3 Millionen junge Erwachsene die Droge in der Union konsumiert haben. Zudem sprechen die Veröffentlichenden von besorniserregenden Anzeichen dafür, dass die Herstellung von Drogen in Europa selbst zunimmt. Der ausführliche Gesamtbericht – auch mit spezifischen Länderdaten – steht hier kostenlos zum Download bereit.
KiGGS Welle2
Vor allem mit dem Konsumverhalten der 11- 17-jährigen in Bezug auf Alkohol und Nikotin setzt sich die 2. Welle der Langzeitstudie „KiGGS“ vom Robert-Koch-Institut auseinander. Die Ergebnisse zeigen, dass 7,2% der 11- bis 17-jährigen Kinder und Jugendlichen zumindest gelegentlich rauchen. Darin eingeschlossen sind 3,7%, die täglich rauchen. Gut die Hälfte (51,0%) der Befragten hat schon einmal Alkohol getrunken, ein riskanter Alkoholkonsum ist für 12,1% festzustellen, über regelmäßiges Rauschtrinken berichten 7,0%.
Im Zeitverlauf zeigt sich anhand der bisherigen KiGGS-Erhebungswellen ein sehr deutlicher Rückgang beim Tabakkonsum (KiGGS-Basiserhebung 21,4%, KiGGS Welle 1 12,4%). Ebenfalls rückläufig ist der Anteil der 11- bis 17-Jährigen, die jemals Alkohol getrunken haben (KiGGS-Basiserhebung 63,9%, KiGGS Welle 1 55,6%).
Die Ergebnisse stehen insgesamt im Einklang mit den Ergebnissen aus anderen Studien, die den Tabak- und Alkoholkonsum von Jugendlichen in Deutschland erheben. Im einzelnen
lassen sie sich hier herunterladen.
BZgA-Forschungsbericht zu Cannabiskonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland
Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 25 Jahren wurden im Jahr 2016 von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) zum Konsum legaler und illegaler Substazen befragt. Die Ergebnisse in Bezug auf den Cannabiskonsum wurden nun in einem eigenen Bericht im Juni 2018 veröffentlicht.
Dabei zeigt sich für das Jahr 2016, dass in Deutschland knapp jeder elfte Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren (8,7 %) mindestens einmal im Leben Cannabis konsumiert hat (Lebenszeitprävalenz). 6,9 % der 12- bis 17-Jährigen konsumierten in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung die illegale Droge Cannabis (12-Monats-Prävalenz) und 1,5 % haben in den letzten zwölf Monaten regelmäßig, d. h. mehr als zehnmal, Cannabis konsumiert.
Bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren ist der Cannabiskonsum deutlich weiter verbreitet. Mehr als ein Drittel dieser Altersgruppe (35,8 %) hat Cannabis zumindest einmal ausprobiert, 18,9 % haben in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung Cannabis genommen und 5,4 % konsumieren es regelmäßig.
Mehr männliche als weibliche Jugendliche und junge Erwachsene konsumieren Cannabis. Konsumunterschiede in Abhängigkeit von sozialen Merkmalen wie Schultyp, Ausbildung oder Berufstätigkeit sind nicht festzustellen.
Glücksspielverhalten und Glücksspielsucht in Deutschland
Bereits im Februar 2018 veröffentlichte edie Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) Befragungsergebnisse zum Thema Glücksspielverhalten und Glücksspielsucht.
Nach den Ergebnissen gelten in Deutschland aktuell etwa 326.000 Menschen als problematisch und 180.000 als pathologisch Spielende. Als Risikofaktoren für problematisches Spielverhalten gelten weiterhin junges Erwachsenenalter, niedriger Bildungsstand, Migrationshintergrund und männliches Geschlecht. Das „Kleine Spiel“ in der Spielbank sowie Internetcasinospiele zählen zu den am häufigsten genutzten Angeboten in Zusammenhang mit problematischem Spielverhalten. In einigen Bereichen, z.B. im Bereich der Sportwetten, ist die Nutzung allerdings erfreulicherweise rückläufig.