Am gestrigen Dienstag, den 5. November 2019, hat die neue Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig zum ersten mal den jährlichen Drogen- und Suchtbericht vorgestellt.
Der Bericht zeigt insbesondere im Bereich des Tabakrauchens einige sehr erfreuliche Tendenzen auf. So ging der Anteil erwachsener Raucher in der Langzeit-Beobachtung seit 1997 von 36,8% auf 25,8% zurück. Bei den Jugendlichen hat sich der Anteil an Raucher*innen in diesem Zeitraum sogar um zwei Drittel verringert. Auch der Anteil an Müttern, die während der Schwangerschaft rauchen, konnte halbiert werden.
Dafür hat allerdings im Gegenzug der Konsum von e-Zigaretten und Shishas zugenommen. Der Anteil regelmäßig „dampfender“ Jugendlicher und junger Erwachsener stieg zwischen 2012 und 2016 von 3,9% auf 6,6%. Frau Ludwig warnte hier im Rahmen der Pressekonferenz sehr deutlich vor den Gefahren und erklärte zudem: “ Diesen Trend gilt es zu stoppen. Ein Grund mehr für ein Tabakaußenwerbeverbot mit allen Dampfprodukten inklusive!“
In Bezug auf Alkohol ist der Konsum in den letzten Jahren leicht zurückgegangen, bleibt jedoch auf einem konstant hohen Niveau. Besonders erfreulich erscheint jedoch auch hier die Entwicklung bei Jugendlichen:
Der riskante Alkoholkonsum ist in dieser Gruppe seit 2007 um etwa zwei Drittel zurückgegangen. Er ist jetzt bei beiden Geschlechtern der bis 17-jährigen etwa gleich hoch.
Im Bereich Cannabis hebt die Bundesdrogenbeauftragte hervor, dass der THC-Gehalt der auf dem Markt verfügbaren Substanzen in den letzten Jahren nachweislich gestiegen ist. Was den Konsum angeht, so gibt es insbesondere unter Jugendlichen seit 2011 wieder einen Anstieg. 19 Prozent der Jugendlichen gaben an, in ihrem Leben schon mindestens einmal Cannabis konsumiert zu haben, bei den jungen Erwachsenen (18 bis 25 Jahre) waren dies 42,5 Prozent.
Ein Blick auf die Zahlen bei anderen illegalen Substanzen zeigt, dass der Gebrauch hier insgesamt ganz leicht zurückgeht, die Zahl der Drogentoten jedoch weitgehend konstant bleibt.
Frau Ludwig plädiert in ihrer Stellungnahme abschließend dafür, die Substitution als Behandlungsform zu stärken und daran zu arbeiten, dass hier eine flächendeckende Ärzteversorgung in Deutschland sichergestellt wird. “ Hierfür müssen wir mehr Ärzte gewinnen und erreichen, dass auch die nächste Generation der Ärzteschaft sich für die Gesundheit aller Menschen in diesem Land stark macht.“, erklärte sie.
Der gesamte Bericht zum Nachlesen steht online hier kostenlos zum Download bereit.