Vertreter*innen aus Gesundheits- und Sozialpolitik, Behörden, Krankenkassen und Rentenversicherung einen Einblick in das niedrigschwellige System der Hamburger Drogen- und Suchthilfe in Hamburg zu geben, war Ziel einer durch die Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen (HLS) organisierte Tour am 21. November.

Knapp 25 Interessierte fanden sich zusammen und besuchten gemeinsam das Drob Inn am Hauptbahnhof, das Ragazza in St. Georg sowie das Abrigado in Harburg. All diese Einrichtungen bieten neben Beratung und Überlebenshilfen außerdem die Möglichkeit, in Konsumräumen unter fachkundiger Aufsicht illegalisierte Drogen zu konsumieren. Im Bus auf der Fahrt zwischen den einzelnen Punkten stellte sich zudem das Park In von der Heilsarmee vor – eine niedrigschwellige Billstedter Einrichtung mit Schwerpunkt auf Hilfen für alkoholkranke Menschen mit angeschlossener Straßensozialarbeit.

Die Teilnehmer*innen erfuhren im Drob Inn spannende Zahlen zu Besucheranliegen und -entwicklungen, zum Umgang mit geflüchteten Menschen und zur Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei sowie den Behörden. Das Ragazza, eine Einrichtung für Drogen konsumierende und sich prostituierende Frauen, hatte direkt zum Tag der offenen Tür geladen und führte die HLS-Gruppe sowie weitere interessierte Besucher durch die grün gestrichenen Räume mit Kleiderkammer, Aufenthaltsmöglichkeiten, ärztlicher Versorgung und Küche. Im Anschluss konnten die Eindrücke bei Apfelkuchen und Kaffee ausgetauscht werden.

Im Harburger Abrigado lag der Schwerpunkt in der Diskussion der Besucher*innen auf dem Umgang mit obdachlosen suchtkranken Menschen aus Osteuropa. Außerdem unterhielt man sich angeregt über die sozialräumliche Zusammenarbeit mit Schulen, Kitas und anderen Einrichtungen in direkter Umgebung des Abrigado, über die Entwicklung von Infektionskrankheiten wie Hepatitis C und HIV sowie Chancen und Risiken des vor der Einrichtung hängenden Spritzenautomaten.

Auch zum Ausklang bei Suppe und Getränken in der von Guttemplern und therapiehilfe e.V. betriebenen Kaffeewelt in der Böckmannstraße wurden noch zahlreiche Eindrücke ausgetauscht und Kontakte unter den Teilnehmenden geknüpft.