In einer bundesweiten Umfrage unter den Gruppenleitungen hat der Suchtselbsthilfeverband Kreuzbund von Oktober bis Dezember 2020 erhoben, wie die Suchtselbsthilfe-Aktiven sich in Zeiten der Pandemie sortiert haben und wie es den Menschen im Verband insgesamt in dieser Zeit ging.

Eine Zusammenfassung der Antworten veröffentlichte der Verband in seiner Zeitschrift „Weggefährte“ im April 2021 zusammenfassend. Die Ausgabe ist hier auch online einsehbar und kann heruntergeladen werden.

Insgesamt gab etwa die Hälfte aller Gruppenleitungen an, dass sich ihre Mitglieder in der Krise eher einsam fühlten. Fast drei Viertel machten sich Sorgen um ihre Familie und rund 30% nahmen finanzielle und berufliche Sorgen unter ihren Gruppenmitgliedern wahr.

Fast ein Viertel aller Gruppenleitungen gab an, dass es in ihren Gruppen seit Beginn der Krise zu vermehrten Rückfällen gekommen sei. Etwa drei Viertel haben digital oder telefonisch kontinuierlich versucht, mit ihren Gruppenmitgliedern in Kontakt zu bleiben, teilweise traf man sich auch zu Spaziergängen. Als es nach den ersten Beschränkungen wieder zu Lockerungen kam, erklärte ein Drittel der Gruppenleitungen etwa, dass vorher Aktive nicht in die Gruppentreffen wie gewohnt zurückgekehrt seien. Was Neuzugänge angeht, so ist das Verhältnis recht ausgewogen: in etwa der Hälfte aller Gruppen stießen nach Lockerungen Neue dazu, in der anderen Hälfte auch nicht. Hier wird in der Umfrage des Kreuzbundes allerdings kein Vergleich zur Zeit vor der Pandemie angegeben. Es lässt sich vermuten, dass es vielleicht auch schon vor der Krise einige Gruppen gab, die dauerhaft in sich geschlossen bleiben, ohne viele Neugänge zu haben.

Alles in allem eine spannende Studie, die einen Blick auf jeden Fall lohnt!