Anlässlich des Welt-Drogentages am heutigen 26.06.2020 appelliert die Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) noch einmal dringend an alle Akteur*innen in Politik und Gesundheitswesen, an der Suchtkrankenhilfe auch während sowie nach der Corona-Krise nicht zu sparen. Denn Sucht ist eine lebensbedrohliche Krankheit und die Beratungs- und Behandlungsangebote sind eine wichtige Säule des Sozial- und Gesundheitssystems.

Dazu Cornelia Kost, stellvertretende Vorsitzende der HLS: „Wir haben in Deutschland eines der besten Suchthilfesysteme der Welt – mit differenzierten Angeboten in der Beratung, in den niedrigschwelligen Einrichtungen,  in der Substitutionsbehandlung, beim Qualifizierten Entzug sowie bei der Rehabilitation. Und dieses System ist erfolgreich: aus den Statistiken der Hamburger Basisdatendokumentation im Suchtbereich (BADO e.V.) wissen wir, dass etwa ein Drittel aller in Behandlung befindlichen Klient*innen jährlich erfolgreich eine Suchterkrankung überwinden.

Dieses System rettet Leben – und es ist daher jetzt in der Corona-Krise wie auch danach dringend notwendig, Suchtkrankenhilfe weiter bedarfsgerecht zu sichern und auszubauen. Denn die Krise wird leider auch neue Suchtkranke hervorbringen – vom Alkoholkonsum bis zum Online-Glücksspiel sind Menschen in der Einsamkeit anfälliger denn je, Suchterkrankungen zu entwickeln.Wir freuen uns, dass die Sicherung der Finanzierung und die Prüfung bedarfsgerechter Weiterentwicklung des Suchthilfebereiches so deutlich im neuen Hamburger Koalitionsvertrag verankert sind. Wir werden die politischen Akteur*innen der Koalition daran in den kommenden 5 Jahren stets erinnern und sie müssen sich von uns daran messen lassen!“