Wie im gesamten Bundestrend erkennbar, stieg auch in Hamburg die Zahl der Drogentoten in 2015 gegenüber dem Vorjahr wieder an. Dies ist das traurige Ergebnis einer bundesweiten Studie zur Drogenmortalität vom Institut für Rechtsmedizin am Universitätskilinikum Eppendorf, die aktuell auch im Hamburger Ärzteblatt 9-16 aufgegriffen wird.
So zählte das Bundeskriminalamt in 2015 insgesamt 1.226 Menschen, die in der direkten Folge des Drogenkonsums verstarben – das sind 18,8 Prozent mehr als im Vorjahr. In Hamburg gab es in dem Jahr 59 Drogentodesfälle, 2014 waren es noch 51. Somit liegt der Anstieg von 15,7 Prozent zwar noch leicht unter der bundesdeutschen Quote von 18,8 Prozent, im jährlichen Mittelwert seit 2011 ist die Zahl der Rauschgifttodesfälle in Hamburg jedoch relativ konstant.
Von den 59 Drogentoten waren 14 weiblich und 45 männlich, das Durchschnittsalter lag bei 45,4 Jahren und stieg damit gegenüber 2012, als es noch 40,8 Jahre betrug, erkennbar an. Der älteste Drogentote war 2015 ein 65-jähriger Mann, der jüngste ein 20-Jähriger.
In den vergangenen zwei Jahren führten in der Hansestadt vor allem Heroin und Methadon, Ecstasy und Kokain zu tödlichen Mischintoxikationen. Die Haupttodesursachen waren polyvalente Intoxikationen in Kombination mit Opioiden.
Oft wissen die Konsumenten nicht, wie rein die Droge ist, die Zusammensetzung der erworbenen Substanz ist unsicher.