Im Bundestag ist am gestrigen Donnerstag, den 27.06.2019 ein Antrag der grünen Fraktion für ein Tabakwerbeverbot u.a. mit den Stimmen der Großen Koalition abgelehnt worden. Gleichzeitig erklärte die Kanzlerin einen Tag vorher im Rahmen der Fragestunde, sie persönlich würde ein Verbot befürworten und bis Ende des Jahres hierzu eine Position in der CDU/CSU-Fraktion herbeiführen wollen. Die Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) hofft darauf, dass das nun schnell passiert und Deutschland dem Rest Europas bei diesem Thema endlich nicht weiter hinterherhinkt.

Hierzu Cornelia Kost, stellvertretende HLS-Vorsitzende: „Fast 120.000 Menschen sterben in Deutschland weiterhin jährlich an den Folgen des Tabakrauchens, auch unbeteiligte Passivraucher leiden unter den schädlichen Folgen des Qualmens. Längst ist erwiesen, dass Werbung für Tabak dessen Konsum befördert und gerade Kindern und Jugendlichen ein positives Image des Rauchens vermitteln kann. Als einziges Land in Europa darf in Deutschland noch immer auf Plakatwänden und im Kino nach 18 Uhr für Tabakprodukte geworben werden – es ist längst überfällig, das zu beenden! Dafür gibt es eine breite gesellschaftliche Mehrheit: nach einer Umfrage des Deutschen Krebsforschungszentrums aus dem Jahr 2016 sind rund 74% der Befragten für ein Verbot von Tabakwerbung. Es ist jetzt an der GroKo, die gestern verpasste Chance zum Beschluss eines Tabakwerbeverbotes schnell wieder auszubügeln und zügig einen eigenen guten Gesetzesentwurf einzubringen, der auch E-Zigaretten umfasst.