Bereits zum 8. Mal jährt sich die bundesweite Aktionswoche Alkohol und findet in diesem Jahr unter dem Motto „Alkohol? Weniger ist besser!“ vom 14. bis 22. Mai 2022 statt. Die Aktionswoche wird von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e.V. sowie dem Blauen Kreuz Deutschland e.V. (BKD) zentral organisiert und findet unter der Schirmherrschaft des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert statt. Ziel dieser bundesweiten Präventionskampagne ist es, über die Folgen von missbräuchlichem Suchtmittelkonsum aufzuklären und eine breite Öffentlichkeit für den eigenen Konsum von Suchtmitteln wie Alkohol und Drogen, aber auch für Probleme in den Bereichen Glücksspielen oder exzessiver Internetnutzung zu sensibilisieren. In Hamburg wird die Aktionswoche Alkohol von der Sozialbehörde Hamburg und der Deutschen Rentenversicherung Nord gefördert und am 13.05.2022 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung mit Podiumsdiskussion zu dem Thema „Selbsthilfe wirkt!“ eröffnet.
Der Schwerpunkt der diesjährigen Hamburger Aktionswoche ist das Engagement der Sucht-Selbsthilfe. Die Akteur:innen der ehrenamtlichen Sucht-Selbsthilfe und der professionellen Suchthilfe in Hamburg beteiligen sich dazu mit einem speziellen Programm, welches online unter www.aktionswoche-hamburg.de einsehbar ist und fortlaufend aktualisiert wird. Bei der Auftaktveranstaltung am 13. Mai im Reimarus-Saal der Patriotischen Gesellschaft wird die Wertschätzung für die Arbeit der Sucht-Selbsthilfe und Ihrer zahlreichen Akteur:innen im Vordergrund stehen.
Die Sucht-Selbsthilfe zeichnet sich vor allem durch das i.d.R. ehrenamtliche Engagement der Leiter:innen und Teilnehmer:innen in den einzelnen Gruppen und Verbänden aus. Allein in Hamburg gibt es 312 Sucht-Selbsthilfegruppen, davon 269 für Substanzgebrauchsstörungen (z.B. Alkohol, Cannabis und Amphetamin) und 43 für Formen der Verhaltenssucht wie Glücksspielstörung, Computerspielstörunge, Online-Pornografie-Störung) . Das Prinzip der Sucht-Selbsthilfe ist es, dass die Betroffenen und deren Angehörige sich lebensnah gegenseitig unterstützen, sich gemeinsam austauschen und alltagsorientiert reflektieren, um individuelle Handlungsoptionen und Zukunftsperspektiven jenseits des Suchtmittelkonsums zu entwickeln. In den Zeiten der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Kontakteinschränkungen haben viele Menschen erlebt, was gesellschaftliche Isolation bedeutet. Menschen, die von einer Abhängigkeitserkrankung betroffen sind, erleben das Gefühl von Isolation bis hin zur Stigmatisierung in unterschiedlicher Ausprägung täglich. Die Angebote der Sucht-Selbsthilfe sind oftmals die einzige Möglichkeit, dass Betroffene wie auch deren Angehörige gesellschaftliche Partizipation erleben und Sozialstrukturen, die die Abstinenz vom
Suchtmittel wesentlich fördern, aufrechterhalten können. Damit ist die Sucht-Selbsthilfe für die Betroffenen eine entscheidende Nahtstelle und schafft Übergänge in ein selbstbestimmtes suchtmittelfreies Leben. Jenseits medizinischer oder therapeutischer Interventionen ist die Sucht-Selbsthilfe ein entscheidendes Element im Versorgungssystem für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen und deren Angehörige.
Dazu Frau Dr. Ulrike Albrecht-Sonnenschein, stellvertretende Vorsitzende der HLS: „Die Sucht-Selbsthilfe ist eine unverzichtbare Säule der Suchthilfe. Nie wurde das deutlicher als in den Zeiten der Corona-Pandemie, in der Suchthilfeeinrichtungen ihr Beratungs- und Hilfsangebot massiv einschränken mussten und die Selbsthilfegruppen – erst spät als systemrelevant anerkannt – mit außerordentlichem Engagement in einer allumfassenden Krisensituation zur Stabilisierung von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen sowie ihrer Angehörigen beigetragen haben. Für diese geleistete Arbeit gebührt allen in der Sucht-Selbsthilfe Engagierten großer Dank!“
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme an der Festveranstaltung – Selbsthilfe wirkt! Bitte melden Sie sich dazu verbindlich per E-mail an tanja.adriany@landesstelle-hamburg.de

Die Pressemitteilung finden Sie hier zum Download: