Pressemitteilung

20. Juli 2023

Zum Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher:innen: Auch im Jahr 2022 erneuter Anstieg der Drogentoten – Die Zahlen sind alarmierend und die Politik gefordert!

Am morgigen 21. Juli findet auch in diesem Jahr der bundesweite Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher:innen statt. Für das Jahr 2022 weisen die Zahlen auf einen erneuter Anstieg der Drogentoten hin. Im Rahmen einer Mahnwache wird dieser Tag auch in Hamburg unter dem bundesweit ausgerufenen Motto „Drogentod ist Staatsversagen“ stattfinden. Die diesjährige Schirmfrau des Drogentotengedenktags, Linda Heitmann (MdB – Bündnis90 / Grünen), wird diese mit einem Redebeitrag begleiten.

Laut veröffentlichten Zahlen des Bundeskriminalamtes Wiesbaden sind im Jahr 2022 bundesweit 1.990 Menschen und in Hamburg 96 Menschen an den Folgen des Konsums illegaler Substanzen und den damit einhergehenden Langzeitfolgen verstorben. Dies ist ein bundesweiter Anstieg um rund 9% für das gesamte Bundesgebiet im Vorjahresvergleich. Die Zahlen der drogenindizierten Todesfälle steigen seit Jahren kontinuierlich an – im Jahr 2012 waren es 944, heute sind es bereits 1.990 Menschen. Der erneute Anstieg der Anzahl der Drogentoten ist alarmierend. Jede und jeder Verstorbene ist ein Mensch zu viel!

Deutschlandweit wird diesen Menschen der 21. Juli zum Gedenken gewidmet und es finden in 56 Städten Mahnwachen statt. Auch in Hamburg wird es wieder eine Gedenkfeier sowie eine Mahnwache, begleitet durch einen Redebeitrag der Schirmfrau Linda Heitmann (MdB – Bündnis90 / Grünen) geben.

Dazu Prof. Dr. Andreas Koch, Vorsitzender der HLS: „Unser Ziel muss es sein, möglichst viele Todesfälle zu verhindern. Die Statistik der Drogentoten gibt nur wieder, wer im vergangenen Jahr durch illegale Substanzen ums Leben gekommen ist. Diese Menschen fallen durch den chronisch abhängigen Konsum illegaler Substanzen schon vorher durch das gesellschaftliche Netz und suchen insbesondere in niedrigschwelligen Einrichtungen Hilfe und Unterstützung. Deshalb ist es so wichtig, dass Angebote wie Drogenkonsumräume oder die neue niedrigschwellige Substitutionsambulanz am Drob Inn auch in Krisenzeiten verlässlich arbeiten können. Vor dem Hintergrund der geplanten Kürzungen im Regierungsentwurf für den Haushaltsplan, die insbesondere auch die Suchthilfe betreffen sollen, kämpfen diese Angebote jedoch  – wie alle in der Suchthilfe – einmal mehr für eine verlässliche Finanzierung, um ihre Leistungen aufrecht erhalten und Leben retten zu können. Mehrfach kam es in den vergangenen Jahren immer wieder schon zu Einschränkungen bei Öffnungszeiten oder zu Stellenkürzungen. Hier darf nicht gespart werden, denn das trifft wirklich die Schwächsten unserer Gesellschaft, die dringend Hilfe benötigen!“

Veranstaltungsorte Hamburg:

Mahnwache vor dem Museum für Kunst und Gewerbe

Zeit: 10:00 – 13:00 Uhr

Redebeitrag Linda Heitmann (MdB – Bündnis90/ Die Grünen): 11.30 Uhr

Ort: Steintorplatz – Ecke Brockestraße (Museum für Kunst und Gewerbe)

Gedenkfeier

Zeit: ab 14:00 Uhr

Ort: Abrigado (freiraum e.V.), Schwarzenbergstraße 74, 21073 Hamburg

Bei beiden Veranstaltungen ist eine Teilnahme ohne vorherige Anmeldung möglich und auch Presseberichterstattung wird gern gesehen.

Für Rückfragen:

Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.

Tanja Adriany – Geschäftsführung

Telefon: (040) 30386555

Mail: tanja.adriany@landesstelle-hamburg.de

Prof. Andreas Koch, geschäftsführender Vorstand HLS e.V.

Mail: andreas-koch@therapiehilfe.de