Die neuesten Zahlen und Fakten zum Konsum legaler wie illegaler Drogen veröffentlichte die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) in ihrem Jahrbuch Sucht 2020 am 8. April.

Volksdroge Nummer 1 bleibt auch weiterhin Alkohol. Die 2020 nun veröffentlichten Zahlen spiegeln stets die Erhebungen aus den letzten Jahren wider und 2017 tranken Menschen in Deutschland ab 15 Jahren demnach durchschnittlich 131,3 Liter alkoholische Getränke. In Reinalkohol waren das 10,5 Liter. Zwar ist diese Zahl gegenüber 2016 ganz leicht um 0,1 Liter gesunken, doch im europäischen Vergleich ist sie weiterhin sehr hoch. Die DHS gibt als Vergleichswert die Konsummenge in Norwegen an, wo Bürgerinnen und Bürger ab 15 Jahren in 2017 nur 6 Liter Reinalkohol konsumierten.

Laut DHS haben etwa 3 Millionen Deutsche eine alkoholbezogene Störung – davon können rund 1,4 Millionen als missbräuchlich konsumierend und 1,6 Millionen als abhängig eingestuft werden. Etwa 74.000 Todesfälle sind jährlich auf den missbräuchlichen Konsum von Alkohol, teilweise auch in Kombination mit Tabak, zurückzuführen.

Doch auch das Rauchen allein ist gefährlich: etwa 13 % aller Todesfälle 2017 in Deutschland waren auf die Folgen des Rauchens zurückzuführen. Erfreulicherweise ist die Zahl der Raucherinnen und Raucher allerdings weiter rückläufig. Etwa 26% der Männer und 19% der Frauen ab 15 Jahren in Deutschland rauchten in 2017 regelmäßig. Diese allerdings recht viel: etwa 74,6 Milliarden Fertigzigaretten wurden 2019 in Deutschland konsumiert. Stark zugenommen hat der Konsum von Wasserpfeifentabak. 4150 Tonnen davon wurden in 2019 verbraucht, was einer Zunahme von fast 25% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Bei den illegalen Drogen nimmt Cannabis nach wie vor in sämtlichen Altersgruppen die prominenteste Rolle ein. 8% der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren konsumierten in 2018 mindestens einmal Cannabis, was über 370.000 Personen entspricht.

309.000 Erwachsene im Alter von 18 bis 64 Jahren sind nach offiziellen Schätzungen abhängig von Cannabis. Eine Kokainabhängigkeit liegt bei 41.000 und eine Amphetamin-Abhängigkeit bei 103.000 der 18-64-Jährigen vor.

Im Bereich Glücksspiel werden deutschlandweit etwa 229.000 Menschen als problematisch Spielende und 200.000 als glücksspielsüchtig eingestuft.

Ein paar weitere Daten und Fakten aus dem Jahrbuch Sucht der DHS gibt es hier online in der Pressemitteilung zum Download.